Liebe Menschen,
gemeinsam mit anderen Schwarzen und BIPOC-Organisationen rufen wir zu einer Kundgebung am 25.06., 17 Uhr auf. Wir treffen uns auf dem Holzmarkt. Hier der Aufruf zur Weiterverbreitung:
Gedenkplakette für Enver Şimşek
Nachdem am 21.05.2019 der Kulturausschuss der Stadt Jena für die Benennung eines bisher namenlosen Platzes oberhalb der Haltestelle Damascheweg in Jena-Winzerla in Enver Şimşek-Platz gestimmt hat, wird nun am 02.06.2020 über den Text der Gedenkplakette im Ausschuss diskutiert. Die Plakette soll am Platz angebracht werden und über das Leben von Enver Şimşek und seine Ermordung durch den NSU informieren.
8 Wochen nach dem Anschlag von Hanau: Wir vergessen nicht.
Acht Wochen sind seit dem rassistischen Anschlag in Hanau vergangen. Schmerz und Trauer sind nicht weniger geworden. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und Hinterbliebenen. Wir versuchen unserem Mitgefühl, unserer Solidarität Ausdruck zu verleihen. Wir sagen ihre Namen:
Ferhat Unvar
Said Nesar Hashemi
Vili Viorel Păun
Mercedes Kierpacz
Sedat Gürbüz
Kaloyan Velkov
Fatih Saraçoğlu
Gökhan Gültekin
Hamza Kurtović
Gabriele R.
Wir vergessen nicht.
Videobotschaft zum Gedenken an Halit Yozgat 2020
Auftakt zur Diskussion um Veranstaltungskonzept 2021 der Stadt Jena

Enver Şimşek-Platz
Chronik der Platzbenennung Enver Şimşek Jena-Winzerla
Einleitung
Enver Şimşek wurde am 11.09.2000 in Nürnberg vom NSU ermordet. Er war das erste Opfer in der rassistischen Mordserie des NSU, dessen Kernmitglieder aus Jena stammen. Laut Beschluss des Kulturausschusses der Stadt Jena soll es im Stadtteil Winzerla zukünftig einen Enver-Şimşek-Platz geben. Der Ausschuss folgt damit einem entsprechenden Bürgervotum und der Empfehlung des Ortsteilrats. Die Entscheidung gilt vorbehaltlich der ausdrücklichen Zustimmung der Familie Şimşek.
Auch wir haben uns für die Neubenennung des Platzes als Enver-Şimşek-Platz eingesetzt und begrüßen den entsprechenden Beschluss. Wir werten dies als Erfolg und als einen ersten Schritt, an die Opfer des NSU und seine Entstehung in Jena öffentlich und nachhaltig zu erinnern.
Allerdings kam dieser Beschluss der Stadt nicht so gradlinig zustande, wie es im Rückblick erscheinen könnte und wurde er keineswegs von allen Beteiligten zu jeder Zeit unterstützt. Besonders der Oberbürgermeister Nitzsche wandte sich anfangs gegen die Initiative und schwenkte erst später auf den Vorschlag ein. Dies kann sinnbildlich für den (Nicht-)Umgang der Stadt Jena mit dem Thema NSU-Komplex stehen und verdeutlicht, dass auch weiterhin ein umfangreiches Aufarbeitungs- und Gedenkkonzept fehlt. An dieser Stelle dokumentieren wir deshalb chronologisch den Prozess der Neubenennung. Am Ende ziehen wir ein kurzes, vorläufiges Fazit und stellen Forderungen auf.
Kundgebung gegen den antisemitischen Terror – 09.10.2019
Der heutige Tag und die Ereignisse in Halle zeigen einmal mehr, wie real die eliminatorische Gefahr des Antisemitismus und Rassismus in Deutschland ist. Die Generalbundesanwaltschaft hält bei einem oder mehreren Tatverdächtigen ein extrem rechtes Tatmotiv für sehr wahrscheinlich. Damit stellt die extrem rechte Szene und ihr wachsender Unterstützungskreis ihre menschenverachtende Handlungsbereitschaft und -fähigkeit erneut unter Beweis.
Filmvorführung: „Der zweite Anschlag“ mit Publikumsgespräch
Dienstag, 29.10. um 19 Uhr im Kino am Markt, Jena
„Das Boot ist voll!“, „Ausländer raus!“, „Deutschland den Deutschen“.
Die Parolen der Rechten sind mittlerweile unüberhörbar geworden. Genauso die Gewalt, die sich gegen jene Menschen richtet, die als „fremd“ wahrgenommen werden. Mit erschreckender Kontinuität wiederholen sich seit Jahrzehnten rassistisch motivierte Ausschreitungen, Angriffe und Morde in der Bundesrepublik Deutschland.
DER ZWEITE ANSCHLAG dokumentiert die bisher kaum beachtete Perspektive der Betroffenen dieser Gewalt und stellt sie in den Mittelpunkt. In tiefgehenden Interviews entwickelt der Film ein präzises Bild der teils traumatischen Erlebnisse, welche die Protagonist*innen des Films durchlebt haben. Osman Taşköprü erzählt von dem Mord an seinem Bruder Süleyman, den der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) 2001 in Hamburg beging. Ibrahim Arslan schildert seine Erinnerungen an den rassistischen Brandanschlag von Mölln 1992, den er selbst nur knapp überlebte und Mai Phương Kollath wohnte selbst in Rostock-Lichtenhagen, als dort unter dem Beifall hunderter Schaulustiger das Sonnenblumenhaus von Neonazis in Brand gesteckt wurde.
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Statement: Summer school zum Thema Demokratie in der Schule mit dem Leiter des Landesamt für Verfassungsschutz Thüringen
Der Verfassungsschutz – kein Partner für die demokratische Meinungsbildung an Thüringer Schulen!
Am 19.9.2019 findet eine Summer School zum Thema Bildung und Demokratie unter der Frage: „Wie viel Verfassung braucht der Lehrberuf“ statt. Als Inputgeber ist dabei auch Stephan Kramer eingeladen, der Leiter des Thüringer Landesamt für Verfassungsschutz eingeladen. Dazu haben wir mit den kritischen Lehrer*innen ein Statement verfasst.
Die Auseinandersetzung um die Frage „Wie viel Verfassung braucht der Lehrberuf?“ ist für uns relevant. Insbesondere, da der Impulsvortrag auf der Summer School zum Thema „Demokratiebildung“ von dem amtierenden Präsidenten des Thüringer Verfassungsschutzes (VS), Stephan Kramer, gehalten wird. Warum ist gerade dieser eingeladen worden? Hätte es nicht andere, qualifiziertere Akteur*innen gegeben, die Perspektiven zum Thema ermöglichen?
Der Verfassungsschutz ist nämlich keinesfalls der geeignete Partner für Demokratiebil-dung in Schulen. Diese stellt eine wichtige Grundlage für eine offene Gesellschaft dar. Staatliche Institutionen wie der VS stehen dazu in einem besonderen Spannungsverhältnis. Sie geben sich zwar gern den Anstrich der politischen Neutralität, verfolgen jedoch ein spezifisches politisches Interesse: Förderungen und Besetzungen einer Behörde sind das Resultat politischer Auseinandersetzungen. Dieses politische Interesse ist auch als solches zu markieren; nicht nur wenn der VS als Bildungsakteur auftreten will.
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Redebeitrag Platzbenennung Winzerla – 05.07.2019
Redebeitrag zur Kundgebung Platzbenennung Winzerla am 05.07.2019, Volksbad
Liebe Freundinnen und Freunde,
wir sprechen für die Ortsgruppe Jena des bundesweiten Aktionsbündnis „NSU-Komplex auflösen“ und die Gruppe decolonize Jena. Auf verschiedene Art und Weise versuchen wir in Jena die Forderung „Kein Schlussstrich unter den NSU-Komplex“ zu vertreten, die nach dem Ende des NSU Prozesses in München durch Angehörige der Opfer aufgestellt wurde. Sowohl die Aufklärung der abscheulichen Verbrechen des NSU als auch das würdige Gedenken an die Opfer, das wurde spätestens mit dem Ende des Prozess in München offensichtlich, muss von unten und gegen Widerstände erkämpft werden. Weiterlesen