“EMPÖRUNG REICHT NICHT! Wir fordern konsequentes Handeln gegen Rassismus, HIER und JETZT!” – Demo in Jena am 16.07.2021

Zehn Jahre wollten die Verteter*innen der Stadt Jena nichts von Aufarbeitung des NSU-Komplexes wissen. Zehn Jahre, das entspricht auch der Zeit, welche etwa die Angehörigen von Enver Şimşek nicht wussten, wer ihn ermordet hat. Zehn Jahre, in denen sie durch die Ermittlungsbehörden verdächtigt, überwacht und psychischem Terror ausgesetzt wurden. Und nicht zuletzt zehn weitere Jahre, in denen sich Rassisten und Neonazis weiterhin organisieren und vernetzen konnten.
Zehn Jahre des Schweigens, dabei wäre es so wichtig, den NSU-Komplex auch lokal aufzuarbeiten, um ableiten zu können, welche strukturellen Änderungen es braucht, um Ähnliches künftig zu verhindern! Auch deshalb forderten Angehörige der Ermordeten nach dem Münchner Prozess, „keinen Schlussstrich“ zu ziehen.
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Aufruf – EMPÖRUNG REICHT NICHT! Wir fordern konsequentes Handeln gegen Rassismus, HIER und JETZT!

Am einjährigen Todestag von Georg Floyd gedachten wir allen Menschen, die hier in Deutschland und weltweit durch rassistische Gewalt getötet wurden. Nicht nur die brutale Ermordung George Floyds durch einen weißen Polizisten jährte sich – am 19. Mai vor 10 Jahren wurde Christy Schwundeck von einer weißen Polizistin im Arbeitsamt in Frankfurt am Main erschossen. Im Gedenken an die Ermorderten durch rassistische Gewalt, gehen wir erneut auf die Straße, um an die koloniale Kontinuität dieser Gewalt zu erinnern, die trotz der Befreiung Afrikas, die seit 1963 jährlich am 25. Mai zelebriert wird, besonders Schwarze Menschen betrifft.

DEMONSTRATION, 16.07.2021, 16.30 – 18.30 Uhr, Faulloch

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Den Betroffenen des NSU gedenken – eine Aufforderung an die Stadt Jena und JenaKultur

In diesem Jahr sind die zwanzigsten Todestage von Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü und Habil Kılıç. Die Todestage von Abdurrahim Özüdoğru und Süleyman Taşköprü jährten sich bereits am 13. und 27. Juni, Habil Kılıç starb am 29. August. Allen ist gemeinsam, dass sie durch die Mitglieder des NSU brutal ermordet wurden, da sie in der rassistischen Ideologie der Täter:innen keine gleichberechtigten Mitglieder dieser Gesellschaft waren.
Das maßgeblich durch die Stadt Jena und JenaKultur geplante Programm „Kein Schlussstrich! Jena und der NSU“ nimmt die drei Todestages und den 10. Jahrestag der Selbstenttarnung zum Anlass, sich umfangreich mit den Taten und der Entstehung des NSU zu beschäftigen. Das Programm soll auch Anstoß für eine lokale Bewusstwerdung der zu tragenden Verantwortung darstellen und für die Perspektive der von Rassismus und rechter Gewalt Betroffenen sensibilisieren.

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