Verleihung Jenaer Preis für Zivilcourage an Konrad Erben

Wir freuen uns an dieser Stelle die Rede von Konrad Erben, die er anlässlich der Preisverleihung des Jenaer Preis für Zivilcourage am 16.10.2020 hielt, dokumentieren zu können. In seiner Rede analysiert Konrad prägnant rassistische Kontinuitäten sowie das Erstarken autoritärer, menschenfeindlicher und antidemokratischer Einstellungen in Thüringen und darüber hinaus. Zudem spricht er sich für ein angemessenes Gedenken im Kontext des NSU in der Stadt Jena aus. Alles sehr lesenswert – noch einmal herzlichen Glückwunsch, Konrad!

Zur Begründung der Jury für die Verleihung an Konrad heißt es auf der Seite von KoKont:

Den 19. Jenaer Preis für Zivilcourage erhält in diesem Jahr Konrad Erben für die Organisation des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU). Als Privatperson veranstaltet Erben jährlich etwa zwölf Mahnwachen, die zumeist am Gedenkort vor der Holzskulptur in der Johannisstraße stattfinden. Er verfolgt dabei das Ziel, die Erinnerung an die Ermordeten aufrecht zu erhalten und ein Signal für die Hinterbliebenen und Überlebenden zu setzen. Darüber hinaus wird während der Mahnwachen die Forderung erneuert, auch nach Ende des Gerichtsprozesses den NSU-Komplex lückenlos aufzuklären. Die Laudatio hält Ayşe Güleç, sie ist Pädagogin, Autorin, Kuratorin und forschende Aktivistin und arbeitet an den Schnittstellen zwischen Kunst, Kunstvermittlung, Migration und Anti-Rassismus. Derzeit arbeitet sie als Mitglied des Artistic Teams zur Vorbereitung der documenta fifteen. Sie wirkte als unabhängige Sachverständige in der Enquete-Kommission Rassismus im Thüringen Landtag.

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